Pressemitteilung -
PROJEKT SNOWFARMING IM ENGETAL: BEWILLIGUNGSVERFAHREN LÄUFT
Die Schilthornbahn AG hat die Überbauungsordnung und das Baugesuch für das Projekt Snowfarming im Engetal eingereicht. Das Bewilligungsverfahren läuft und hat bereits die erste Phase der öffentlichen Mitwirkung passiert. Jeweils im Frühjahr sollen insgesamt 62`000m3 Schnee in zwei Sommer-Schneedepots abgedeckt gelagert werden. Die Schneedepots erhöhen die Schneesicherheit und lassen einen garantierten Saisonstart im November zu.
Das von der Schilthornbahn eingereichte Gesuch für Sommer-Schneedepots im Engetal unterhalb der Station Birg durchläuft aktuell das Bewilligungsverfahren. Die erste Phase der öffentlichen Mitwirkung konnte bereits erfolgreich passiert werden. Der durch die Schneedepots verfügbare Schnee wird dem Unternehmen ermöglichen, den Betrieb der Wintersaison künftig bereits Anfang November aufzunehmen. Das notwendige Schneevolumen für die Sicherung der Piste Nr. 11 beträgt insgesamt 62`000m3. Diese Menge wird auf zwei Depots aufgeteilt. Das grössere Schneedepot mit 42`000m3 Schnee wird eingangs Piste Engetal eingerichtet. Jeweils Anfang Mai wird Schnee auf einer Fläche von 170x37 Meter und einer Höhe von 10 Meter zusammengestossen und mit den geeigneten Materialen abgedeckt. Das zweite Schneedepot ist mit 20`000m3 (84x38x12 Meter) kleiner und wird am tiefsten Punkt der Piste stationiert. Jeweils Ende Oktober werden die Depots wieder abgedeckt, der Schnee verstossen und zu einer Skipiste verarbeitet. Die spärliche Vegetation, die Höhenlage auf rund 2550 Meter sowie die geringe Sonneneinstrahlung haben für den Standort im Engetal gesprochen. Zudem bringen künstlich gesprengte Lawinen während der Wintersaison viel Schnee in die Talsohle, was die Standortwahl zusätzlich begünstigte.
Mehrschichtige Abdeckung
Für eine erfolgreiche Übersommerung des Schnees, muss dieser Ende Wintersaison zusammengestossen und in Trapezform aufgeschüttet werden. Die Oberseite wird anschliessend mit Perimeter-Dämmplatten aus Hartschaum abgedeckt. Als zweite Abdecklage werden Schaumstoff-Matten überlappend verlegt und mit einem Nahtabdeckband fixiert. Als Abschluss wird das gesamte Depot mit weissen, mit Klettsteifen verbundenen Gletschervliesbahnen überdeckt. Zur besseren Fixierung werden die Vliesenden am Boden eingegraben. Gemäss Erfahrungswerten anderer Skidestinationen können diese Abdeckmaterialen während mindestens fünf Sommersaisons verwendet werden, bevor ein Ersatz notwendig ist.
Keine Neuheit im Schilthorngebiet
Seit den 1980er-Jahren wird der Permafrost am Schilthorn von der ETH Zürich und der Universität Freiburg erforscht und dokumentiert. Demnach hat die Schilthornbahn bereits in den 90er-Jahren begonnen, den Schnee in den heiklen Zonen auf dem Schilthorn mit speziellem Gletschervlies abzudecken. Dieses Depot musste 2015 den Sanierungsarbeiten des Gipfelgebäudes weichen. „Getrieben von den positiven Erfahrungen, kam vor rund zehn Jahren die Idee auf, den Schnee vom Winter für die kommende Wintersaison zu kultivieren.“ sagt Christoph Egger, Direktor der Schilthornbahn. „Zu dieser Zeit gab es den Fachbegriff Snowfarming allerdings noch nicht. Neuerdings ist dafür eine Baubewilligung notwendig, die wir nun einholen.“ Aufgrund der wilden, kargen Landschaft an dieser Stelle ist der Schneebedarf für eine gute Wintersportpiste relativ hoch. Als Alternative zu einem Schneedepot standen der Bau und Betrieb einer Beschneiungsanlage oder eine umfassende Pistenkorrektur, um den Schneebedarf für die Präparierung der Pisten zu reduzieren, zur Auswahl. Diese Alternativen sind sowohl aus ökologischer als auch landschaftsschützerischer Sicht kritischer zu bewerten als ein Sommer-Schneedepot.
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INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN
Die Luftseilbahn der Schilthornbahn AG mit Firmensitz in Interlaken, verbindet das Lauterbrunnental von Stechelberg aus mit den autofreien Bergdörfern Gimmelwald und Mürren und führt über die Station Birg auf den Schilthorn-Gipfel auf 2970 m.ü.M. Das Schilthorngebiet bietet vor Eiger, Mönch und Jungfrau zahlreiche Aktivitäten für Gäste aus der ganzen Welt. Internationale Bekanntheit erlangte das Schilthorn mit den Dreharbeiten zum James Bond-Film «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» im Jahr 1968.